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Gedichte und Prosa von Michael Merkel
Wort GOTTES
So spricht GOTT, der HERR,
der die Verstoßenen Israels
sammelt:
Ich will noch mehr zu ihm
sammeln, zu seinen Gesammelten!
Jesaja 56, 8
Ich will sie suchen und finden
und fischen und jagen,
aus allen Ecken und Enden der Welt
sollen sie kommen und sagen:
Bei Ihm allein ist Friede und Freiheit
und Freude die Fülle!
Brot und Wein
Ein Bethlehem-Brot
ein hartes Brot
ein Brot in eine bittere Not
Flucht
und Warten
auf knapp drei Jahre
die standen ihm hernach zu
zu Gebot
zum Segen
„den Menschen ein Wohlgefallen“
zur Heilung
ihrer Gebrechen
zur Befreiung aus ihren Verbrechen
Weihnachten
ein echtes Kinderwort
eins für die geistlich Armen
wie für die Hirten
die mit den
Herzen und Augen lachten
als die Engel ihnen die Frohbotschaft brachten
Kann das heute
noch jemand erfassen?
Nun Arme gibt es noch immer
die in frostharten Gassen stehen
und von weitem den Schimmer
leuchtender Kerzen
hinter geschlossenen Türen und Fenstern
sehen
Und in manchem mag dieses kostbare
innere Lachen noch sein
Die Reichen genießen dies Fest
dafür bei ordentlich teuren Geschenken
Puter und kühl gelagertem Spitzenwein
hartes Brot
kräftiges Brot
Bethelhausbrot
Gottes wohlgefälliger Opfertod
Auferstehung
Freudebrot
durch lange Winter
für wenige
Trost in der Not
für manche
was das Fest halt so bot
für viele
noch immer
ein fernes hungriges Staunen
ein Herüberschauen
und unklares Raunen
Immanuelsbrot
Wein so Blut rot
Wer Dich isst
Wer Dich trinkt
Wer Dich kennt
und Deinen Namen nennt
überwindet den Tod
durch das lebendige Brot
zu Psalm 136
Ja, danket dem GOTT des Himmels,
denn Seine Gnade währt ewig!
Der Seinen eingeborenen Sohn,
Jesus,
ins Fleisch gab,
um das Joch der Sünde zu zerstören,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der durch Seinen Sohn Jesus
die Macht der Hölle zerbrach
und dem Tod ein Ende setzte,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns reingewaschen hat
durch Sein heiliges Blut,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns die Angst vor dem Gericht
genommen hat,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns lehrte zu lieben,
wo wir nur die Macht zum Eigennutz
und des Hasses kannten,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der den Menschen ein
ewiger Erlöser und König geworden ist,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der den Heiligen Geist
über alles Fleisch ausgegossen hat,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Den wir von nun ab
durch Jesus Christus Vater
nennen dürfen,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten
und Lehrer gegeben hat,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns Seine auserwählten Kinder nennt,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns, die wir uns vorher nicht kannten,
zu Brüdern und Schwestern gemacht hat,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der bei uns ist, in unserer täglichen Not,
denn Seine Gnade währt ewiglich!
Der uns Sein ewiges Lebenslicht
ins Herz gegeben hat, denn Seine Gnade währt ewiglich!
Sela
GOTT ist gut
Wenn du gar nicht weiter weißt
und du denkst du bist verwaist,
alle Wege sind blockiert
und du bist total verwirrt.
Man hat dich also erwischt
und macht dich zum Bösewicht
und du hast auch viel gemacht,
in den Wegen deiner Nacht.
Du hast halt auf dich vertraut
und dabei viel Mist gebaut,
und das Leben kotzt dich an,
und von allem Anfang an...
Du hast nie jemand gekannt,
der dir liebend gab die Hand,
und jetzt bist du eingesperrt,
und dein Leben ist verzerrt,
und dich zieht’s zum letzten Baum
in dem miesen Lebenstraum...
Dann sieh dir den König an,
der vor dir am Kreuze hang
und erkenne Seine Macht,
Seine Liebe in der Nacht,
die Sein Licht für dich zerreißt,
dass du dann noch weiter weißt,
und dann habe diesen Mut
zu erkennen:
GOTT ist gut!
Und dann sprich zu diesem Mann
am verdammten Kreuzesstamm:
Du hast nichts von dem gemacht,
was die Menschen böse macht,
Du bist wirklich GOTTES Sohn,
und der Himmel ist Dein Lohn,
ach, gedenke doch an mich,
Du in Deinem schönen Licht,
wenn Du einmal wiederkommst
zu dem Menschenendgericht.
Und du wirst es sehn, mein Freund:
Wenn das Herz es ehrlich meint,
dass die Last dann von dir fällt
und das Paradies dich hält.
Denn auch dich hat GOTT gemacht
und hat über dich gewacht
bis zu diesem dunklen Tag,
wo kein Mensch mehr helfen mag,
dass du endlich in der Not
siehst das echte Lebensbrot,
und der blutgetränkte Wein
wäscht auch dich von Schulden rein,
wenn du Jesus König nennst
und dich selbst als Sünder kennst,
dann erfass das Angebot
lass dich tragen aus der Not,
und dir wird auf einmal klar,
wie es noch im Leben war.
........... an einem schönen Wiesentag...
als die Liebe auf dir lag...
wie hast du da doch gelacht
mitten in der Blütenpracht...
und wie oft warst du auch froh
ohne Ehrgeiz, einfach so...
vor dem Ding, das du gedreht,
das dir jetzt im Wege steht...
Gib es Jesu einfach hin
und erkenn den Neubeginn,
lass dich leiten durch den Freund,
der mit dir die Tränen weint
und dich brennt mit Seiner Glut
JESUS CHRISTUS
GOTT ist gut!
Auf hoher See
Auf hoher See,
ein Boot mit schlaffem Segel.
Holz,
das im Wasser treibt.
Bis Wind aufkommt
und seiner Schönheit Segel
entfaltet,
wie eine Blume ihren
Kelch im Sonnenlicht
und fließt und treibt
seinem Ziel entgegen
eilend entgegen.
für Silvia B.
Schwarz, wie nur ein Stückchen nasser Kohle,
so standest du, im Niesel in der Nacht,
wie eine scheue, großgeäugte Dohle,
mit einer Plastiktasche und in schwarzer Tracht.
So punki...
Zigarettengeil
und leicht betrunken,
so grufti-traurig
hoffnungslos und schlau.
Oh Mädel,
wäre ich mit dir nicht mitertrunken
in deiner depressiven Lebensschau?
Ich wollt dir helfen, Dohle,
nicht nur allein
für den Moment
wie einer lieben Schwester, Dohle,
doch ist das schwer,
wenn jemand so in seinen Wahnsinn rennt.
Und auch so ungeduldig wie ich war,
beim Färben deiner schwarzen Haar,
du hast mich echt geflippt an diesem Tag,
was, glaube ich, nicht an mir und dir alleine lag.
Ich weiß, die Zeit zerstört so leicht, was sich
verstehen will,
ich wünschte, ich hätt zärteres Gefühl
und mehr Verstand, Geborgenheit zu geben,
als ein Gebet zu einem miesen Leben,
ich wünschte manchmal, Geister zu verjagen,
vielleicht bin ich dazu nicht rein genug,
doch dieses mürbende, sich ständige Selbstverklagen
ist dunkelster, verlogenster Betrug.
Es gibt ERLÖSUNG!
aus der Nacht der Seele!
Ach, lach nicht, Dohle,
oder lache laut!
und wähle.
Mach einen Schritt ins wahre Licht der Liebe!
Wach auf!
und werde Jesu wunderschöne Braut!
an einen unbekannten Punki
Schwarz vom Scheitel
bis zur Sohle,
eingekleidet
wie Diamantenkohle
saß sie da,
weiß ihr bleiches Mondgesicht,
mundgeschminkt wie Rotkorallen,
ihre Hände wie Perlmutten,
ihre Nägel wie die Krallen
eines Panthers,
der gerissen.
In ihr Dasein
wutverbissen,
und zu ihrem schwarzen Schein
raucht sie Zigarettenketten,
um die Lungen einzukohlen;
könnt ich sie doch arschversohlen,
um sie aus dem Wahn zu retten
Wenn ich ihr von DIR erzähle,
Jesus Christ,
wird sie dann nur lachen,
wird sie blöde Witze machen,
wird sie weinen,
und vielleicht noch dunkler scheinen?
Oder wird sie meinen, das sei eine List
und mir sagen „lass den Mist;
willst du was von mir,
zahl mir erst ein Bier,
willst du mich beschallen,
schau hier meine Krallen“
Oder sie hört gerne,
wie aus weiter Ferne,
Deinen Namen
und sagt leise friedlich „Amen“.
ein alter Mann
Zwei Krücken trägt er
mitunter an einer Hand
neben sich her,
wie Kinder Stelzen zum Spielplatz tragen,
der verbitterte Mann,
dem die Familie wie Sand
zwischen den Fingern zerrann,
dem die Frau weggelaufen,
und auch seine Kinder ließen ihn
irgendwann
wie einen Fremden zurück.
Seither spottet er über jedes
menschliche Glück.
Doch manchmal hinkelt er zum
Gottesdienst,
wie ein gewappneter Mann,
dem das Leben wie saure Milch
im heißen Kaffee gerann
und schaut, wie die anderen singen
und hört der Predigt zu,
und zwischen dem Pastor und ihm
scheinen Welten in Trümmern zu liegen.
Und doch hat GOTT nie aufgehört, ihn zu lieben.
Nicht nur den Frommen da vorne am Pult,
nein, ihn, den Hinkenden in seinem Spott,
mit seiner Last, mit seiner Schuld,
für ihn ist Er ja gestorben und auferstanden,
Jesus, sein GOTT.
die Hinkenden zuerst!
Wie schön ist doch sein helles Brotgesicht
mit schütterblondem Haar und Bart
und blauem Augenlicht.
Vor sich ein Gläschen Tee
schaut er mich gütig an
und lächelt fein...
wenn ich es richtig seh,
... als ob er irgendwann
mit mir beim Wein
in der Vergangenheit,
so außerhalb der Zeit
gewandert
und ganz nett
gebechert hätt.
Sein Bart – sein langes Haar –
vielleicht –
wie wenig weit doch mein Gedächtnis reicht.
Auf jeden Fall,
es ist so wunderbar,
es gibt so Lämmer überall
aus seiner weiten Pilgerschar.
Nach einer Weile hinkt er aus der Tür.
Da ruft in mir
ein süßes Wort:
„Ich will dem Hinkenden helfen“,
Oh Herr, ich hinke auch,
„und das Verstoßene sammeln.“
HERR, lass mich nicht vergammeln
an einem selbstgewählten Ort.
Plakatposter
Objekt
Scheinangebot!
Tödlich
weil tot
lächelt
geschminkt
wie geleckt
entblößt
und verdeckt
Erstaunt
erschreckt
merken
Kinder und Frauen
zuerst
was zerstört
was Jungen und Männern
verborgen
schleichend ihre Herzen verkehrt
Elegante
hochbezahlte
Huren
die in die Bürgerseelen
fuhren
hinterlassen
Sehnsuchtsspuren
abgefuckter
Tiefkulturen
tote Augen
tote Hosen
tote Hosen
tote Augen
werben für die
Hemmungslosen
die zum Lieben
doch nicht taugen
Zeugen
kunstgeschminkter
Gräber
bieten ihre Leiber kalt
und bleich
nackt und leich
wie die Tempelweiber
aus dem Totenreich
Ach ihr Kinder
frei sollt
ihr schon sein
frei vom
Seelen
Schwein
frei vom
falschen Sein
frei vom
toten Schein
Ach ihr Kinder
Überwinder
sollt ihr werden
auf dem wahren
Weg der Liebe
das erspart euch
Herzbeschwerden
das erspart euch
Schicksalshiebe
Findet durch die Nacht
träumend
wie erwacht
in ein Ehr-furcht
volles Streben
in das echte
Liebesleben
Was ich Dir wünsche
sind
Tränen des Glücks
dass du Erlösung gefunden
dass du die Pforte gefunden
wo deine Lasten
die dich erbärmlich gebunden
ruchsackschwer
hinterrücks
von dir fallen
wie von den Wänden
verblätterte Tünche
Dass du ein Wort empfängst
aus heitrem Himmel
Dass sich ein Wort in dir
vertieft verklärt
während die Seele sich von Finsternis entleert
und du
noch tastend
aus dem Weltgetümmel
in die GOTTES Ruh
träumend
deine Schritte längst
Dass du die Sohnesstimme hörst
die all dein Seelenleben
neu erfüllt
und neu belebt
bewusst im Sohn
dem Vater mitgehörst
der dich
in Seine neue Schöpfung hebt
mit Kron zum Thron
Ich
Ich schau mir immer noch so viele Dinge an,
die ich ja doch nicht haben soll und kann,
ich bin ja immer noch so dumm wie irgendwann
und war’s mein ganzes Kinderleben lang.
Die Welt ist immer noch ein furchtbar buntes Spiel,
und ich glaub immer noch an das Gefühl
und drücke immer noch die Nase platt
an dieser harten Scheibe Gegenwart;
und träume über meine zeit hinaus
von einem liebevoll erfüllten Haus
und spüre gleichzeitig in dem Gemüt
die sanfte Bitterkeit, die mir das Lieben trübt.
Ich hätte gern einmal ein echtes Lieben miterlebt,
ich hätte gern mein Haar mit ihrem Haar verwebt,
ich hätte gern, dass sie im Kornfeldblumenduft
wie ein Gesang nach meinem Namen ruft
und dass wir Hand in Hand spazierengehn,
im Windeweben den Regen übersehen.
Ich habe Angst, dass ich die Liebe ganz verlier,
ich hoff, dass ich im Winter nicht am Straßenrand
erfrier.
Ich hoff, dass mir der Hunger nicht die Magenwand
zerfrisst,
dass mein Verstand mir nicht in meine Hosen pisst,
dass ich dann GOTT-verlassen irgendwo verkomm...
ich weiß, ich bin nicht so gemeinde- und
pastorenfromm.
Oh schöne Welt, das weiß ich,
GOTT hat dich gemacht,
und uns hat ER in diese Zeit hineingedacht,
dass wir uns finden und dann IHM vertraun
und wir dann felsenfest auf Seine Gnade baun.
Ich wollt, ich hätte mehr Gemeindegeist,
dann wär ich nicht so elend oft gefühlsverwaist,
ich weiß, ich hab Geschwister überall
und einen Vater-GOTT im Weltenall,
der Seinen Sohn
und Engel
an die Wege stellt,
dass mir in Ewigkeit nichts fehlt.
Denn ER hat mich als Gnadenerben miterwählt.
Ich bin erlöst!
und nur das zählt!
Im Stadtmilieu
Wo ausgeputzte Häuser
verbrauchte Fensterrahmen haben
und wo die Türen
wie schon oft zerbrochen
in ihren groben Angeln hängen
wo man vermuten könnte
dass die Kellerschaben
sich hie und da
in Mauerritzen zwängen
Wo noch die alten Kopfsteinpflaster
an Regentagen
nass
wie tote Spiegel glänzen
Wo es
durch den Geruch von Müll
und Zwiebelschalen
und von Altpapier
und Obst
und Zigarettenqualm
und Pornoshops
und Bier
und Barbetrieben wie zur alten Palme
und durch Hund und Katz
und manches Kleingetier
die Stimmung
einer ausgelaugten
Pennerheimat hat
spielen die Kinder
vieler Flüchtlingsarmen
in ihrer Muttersprache schreiend
aus all den Ländern
wo sie
dem Tod oft nur
wie von der Schipp
entkamen
Die Sitten sind dort anders
als n den gepflegten stillen Villen
wo sich die Wohlbetuchten
schon vor dem Abendbrot
in feindurchdachtes Schweigen hüllen
Die Menschen dieser Fluchtnationen
die wie die weitverstreuten Roma wohnen
erleben diese Welt
aus dem Versagen
das auch den Gottessohn
verachtet hat
Der kann auch heute noch
durch seiner Jünger Ohren hören
wie hier die kranken Alten klagen
sich kaum noch über die verstopften Straßen
durch diese vielen Autos wagen
Wie tief verloren sie doch sind
so mitten in der Christenheit
Die Christen hier begreifen kaum
dass GOTT
in Seiner Erntezeit
zu ernten gibt
was ER im Herzen bluten sieht
und zu sich ziehen will
weil ER sie liebt
Wenn all die
Babytaggetauften
die Worte ihres Meisters wüssten
dann würden sie sich schämen
und nicht brüsten
für ihren Reichtum
den sie sich zusammenkaufen
Die meisten sehen halt
in ihrem Eigentum den Tempel
und die, die noch in ihre Kirchen gehn
und dort verkniffen in den Bänken knien
und zur Maria flehn
geprägt vom allgemeinen Kirchenstempel
werden sich weislich schonen
sogleich nach dem geruhsam
schönen Gottesdienst
in diese Slums zu ziehen
und denen noch ihr Nichtstun
mit dem besten Segen lohnen
Oh Christenheit
du bist verschneit
mit deinem Weihnachtsfest
der Papst von Rom
gab dir den Glaubensrest
vor vielen hundert Jahren schon
vom Glockendom
Wann wird das Feuer
wahrer Gottessicht
in dir
wie zu den ersten Pfingsten brennen?!
Wann wirst du dich von deinem
Götzenwahnsinn trennen?
und dann das Brot verteilen
und dann die Menschen heilen
mit Salz und Licht?!
Dann wird der Wolf bei dem lämmlein wohnen
Jesaja 11,6
Zunächst einmal, muss man sagen, dass er wie alle Erdgeborenen ganz
normal durch den Leib einer Mutter auf die Welt gekommen ist, dann hat
man ihm allerdings, aus der Erkenntnis seines Stammes, den Namen Wolf
gegeben.
Man sagt: „Nomen est Omen“, und so war er dann auch und wurde mehr
und mehr, ohne dabei besonders aufzufallen, ein Wolf. Nicht immer
unfreundlich, aber doch listig, nicht auffällig böse, aber doch auf seinen
Vorteil bedacht, nicht schlammverkrustet und im Revier, eher
standesgemäß auf Sauberkeit bedacht; und doch mit einem feinen, aber
deutlichen Geruch eines stammesbewussten, selbstbewussten, sicher
einmal sehr geachteten Wolfes umgeben.
Allerdings gab es auch, um des natürlichen Erfolges willen, in seiner
Jugendzeit einen ersten ernstzunehmenden Kampf auszutragen, den er
zur Ehre oder Unehre eines Wolfes, das ist schwer zu sagen, nur mit
inneren Krämpfen und Nöten, gerade noch für seinen Wolfscharakter
entschieden hatte und der ihm im späteren Jägerleben immer wieder
einmal mit einem mehr oder minder tiefen Stoßseufzer aus den
Eingeweiden in die Erinnerung kam.
Solche Stunden waren für ihn nicht unbedingt leicht, aber dem Namen ist
eben auch Ehre zu erweisen, und ein Wolf zu sein wurde ihm ja an der
Wiege gesagt.
Die Geschichte war die: Wie es das Schicksal so wollte, lief ihm während
seines jugendlichen Herumtreibens ein etwas seltsames Lebewesen über
den Weg.
Stutzig und recht bedacht hatte er so etwas vorher noch nie gesehen. Jung
wie er, groß wie er, behaart wie er, allerdings weiß und gelockt, auf Füßen
wie er, freundlich lächelnd, vielleicht ein bisschen blöde, auf jeden Fall
keineswegs listig oder angriffslustig, eher wie die Wolken, die er manchmal
um den Mond herum ziehen sah, wenn er mit anderen Wölfen in
bestimmten Nächten zum gemeinsamen Anheulen zusammenkam. Und
wie diese beleuchteten Wolken um den Mond herum, hatte auch dieses
Lebewesen ein undefinierbares seltsames Licht in sich, das ihn irritierte
und über das nachzudenken er gezwungen war.
Später erfuhr er, dass er da einem Schaf begegnet war, und dass die
Freundlichkeit und das gemeinsame friedliche Nebeneinanderhergehen
und Herumtollen durchaus nicht angebracht war, seine Ehre als Wolf zu
rechtfertigen.
Dennoch, bis ihm dies bewusst gemacht wurde, spürte er immer wieder
eine erregende Freude, wenn er ihm begegnete, und der Instinkt, dass
eben dieses Wesen nicht zu seiner, ihm gehörigen Charakterstärke
nützlich war, erwachte nur nach mehreren Ermahnungen seitens seiner
Eltern und Freunde.
Die Zuneigung zu diesem Schaf hätte eine tiefe Freundschaft entstehen
lassen, wenn die Natur an sich andere Wege gegangen wäre, so aber war
sie nur von kurzer Dauer, und bald trennten sich ihre Wege wieder
naturgemäß.
Es muss zu seiner Ehre gesagt werden: Auf Lamm- oder Schaffleisch hatte
er sein weiteres Leben nie so richtigen Appetit entwickelt, aber er wurde
halt auch hie und da zu solch einem Mahl eingeladen und dabei
aufgefordert, kräftig etwas davon zu verschlingen.
Nach solchen Gelagen ging er dann immer wieder deprimiert auf seinem
Wege weiter.
Es gab ja auch noch anderes zu jagen. und dabei entwickelte er sich zum
um so härteren, listigeren, selbstbewussteren Jäger, dem selten ein Opfer
entging und der auch in seinem Kreis als guter Wolf einen Namen hatte. Er
wurde zu einem Oberwolf, der anderen Wölfen das Heulen und Jagen
beibrachte, dass sogar Füchse und Eulen und Marder und die wilden
Hunde von ihm zu erzählen wussten.
Seinem Namen fühlte er sich verpflichtet, und er jagte alles, was ihm
unterlegen war und was seinen Hunger stillen konnte.
Auf seine Familie war er stolz, und kein anderer Wolf wagte es, unerlaubt
in sein Gehege einzubrechen.
Sein Revier wurde immer größer, man respektierte seine besonderen
Fähigkeiten.
Jahrelang ging dieses Treiben zu seinen Gunsten, ohne nennenswerte
Verluste gut, und seine Kraft schien zuzunehmen.
Und dann geschah es.
An einem sonnigen Morgen ging er in seinem Übermut einen von ihm
wenig begangenen Pfad, und plötzlich stand es da.
Er wusste sofort, es war dieses Schaf. Nicht nur ein Schaf, dieses Schaf!
Groß geworden, aber mit dem gleichen liebblöden, so unmöglich
vertrauensseligen Ausdruck, den er verdrängt, aber nie ganz vergessen
hatte. Hatte er es zuerst oder das Schaf ihn zuerst gesehen? Gleichgültig,
auf jeden Fall tat er zumindest das, was ihm zur Natur geworden war: Er
übernahm den Part der allerersten Überraschung. Ja, sogar noch mehr: Er
ließ in seinem Herzen eine echte Freude zu, und in seinem Lachen war für
diesen Moment keine Falschheit.
Wer Wölfe kennt, weiß, dass das schon ein echtes Wunder ist. Dass das
Schaf hier am Waldrand alleine spazieren ging, war schließlich auch nicht
normal, aber es war eben auch durch ein nicht ganz normales Schafleben
ein bisschen sonderlich und ab und zu von der Lust gezogen, fern der
Herde und dem Hirten alleine herumzuspazieren und eine besondere
Ruhe zu genießen. Sicher, es war in seinem Leben öfters solche
unsicheren Wege gegangen, doch es hatte wie von einem Schutzengel
begleitet, immer wieder zu seiner Herde zurückgefunden.
Und plötzlich da!
Aber auch das Schaf erkannte sofort seinen Wolf und war augenblicklich
von Freude erfüllt und keinen Moment außer seiner ihm innewohnenden
Ruhe.
Dann lagen sie beide im Gras nebeneinander und erzählten aus ihrem
Leben.
Allerdings, um sich nicht zuviel zuzumuten, mit besonnener Vorsicht.
Keiner wollte den anderen in eine peinliche Situation bringen.
Doch für beide war es eine erstaunliche Stunde mit tiefer Nachwirkung,
die aus ihrem gewöhnlichen natürlichen Rahmen fiel, und für beide
veränderte sie den Sinn ihres Lebens.
Aber die Gewohnheiten riefen, und nach dieser kurzen, entrückten,
verrückten Zeit gingen sie wieder auseinander, jeder erstaunt über sich
selber und über den anderen.
Das Seltsame und Wunderbare aber war, dass beide in der kommenden
Nacht den gleichen Traum geschenkt bekamen.
Sie gingen aufeinander zu und begrüßten sich in lachender Freundschaft.
Das Schaf leuchtete schöner als der Mond, wenn er voll war, und je näher
der Wolf auf das Schaf zukam, d esto weißer wurde sein Äußeres.
Auch sein Herz verwandelte sich mehr und mehr, denn auch in ihn war
dieses selbstleuchtende Licht gekommen, das alle Welt so lieblich und
freundlich durch sich selbst verwandelt. Und als sie dann beieinander
standen, war – zumindest von Weitem – zwischen Schaf und Wolf kaum
noch ein Unterschied zu erkennen. Und dann erst, als sie eine kleine Zeit
beieinander lagen, strahlte das lebendige Licht aus dem leuchtenden
weißen Fell des Wolfes so schön und ruhig hervor, dass nur noch der
kleine Hirtenknabe, die beiden als verschiedene Kreaturen unterscheiden
konnte. Der Wolf hatte die spitzeren Ohren, d ie sich immer wieder zum
Hören aufrichteten.
Auf dieser Erde ging das Leben allerdings noch ein wenig gewöhnlich
weiter, aber beide waren von ihrem Träumen, in ihren Gedanken, von nun
an verändert und außerdem durch ihre Gedanken wieder verbunden,
wenn sie sich auch vorerst nicht wieder begegneten. In ihrem Alltag ließen
sie jetzt manches geschehen oder ungeschehen, was früher so und nicht
anders gehandhabt worden war.
Das Schaf wurde in der eigenen Herde stiller, seine etwas blökende
Dümmlichkeit erhob sich zu einem feinen weisen Lobgesang und
manchmal stand es da und schaute in den Himmel, den kleinen weißen
Wolken nach, als ob dort seine Vorbilder weideten.
Auszubrechen aus der Herde hatte es immer weniger Lust, denn seine
Zufriedenheit holte es aus jenem wunderbaren Geschehen, welches es
erkennen ließ, dass irgendwann, irgendwo, irgendwie, alle Feinseligkeit
von der Erde verschwinden würde.
Auch im Wolf ging das tiefere Erkennen und Träumen weiter. Manche
seiner Genossen fanden das allerdings eher anstößig und beobachteten
ihn mit immer schärfer werdenden Augen.
Außerdem war er ohne es zu wissen von einem anderen Wolf beobachtet
worden, als er mit dem Schaf auf der Wiese so freundlich beisammen war,
was im Nachhinein zu den verrücktesten Vermutungen führte und auch
dazu beitrug, dass er bei seinen Kollegen nicht mehr als so sehr gefährlich
und wölfisch angesehen und ihm seine Macht bald streitig gemacht
wurde, was er sich sogar – im Rahmen einer gewissen Toleranz – auch
gefallen ließ. Nun schön, für viele wurde er eine Art Sonderling, doch was
wussten die denn schon von den Möglichkeiten, die von der Höhe her in
einen Wolf hineingelegt werden können.
Und warum sollte sich nicht auch ein Wolf nach einem wunderbaren
Frieden sehnen?!
... wo dann der Wolf bei dem Lämmlein wohnen, ja sogar der Leopart bei
dem Böcklein niederliegen wird. (nach Jesaja 11, 6)
Bedengends aisch doch un molts aisch aus
Isch als Vagand
isch sag un sing ders grad
Gewaxe wi ischs män
dass ma de Schnawwel is
Di gonze Schnorre
de ganze Schlamassel
wi isch ihn bis jetzd erlebt hab
un erleb
un sag da a
wis weiderge’e kon
Zum Allerbeschde
Allerallerbeschde
Mir sin in Monem Daitschlond
un leider nit in Mahanaijim Jisrael
Mehr Monem-Babylon
als Godes Engelslager (1. Mose 32, 3)
doch gud versorgd schun johrelong
wie iwerall im Lond
Sgeht gud
wenn ma im Strom weß mitzuschwimme
sget gud
mir hawe alles was ma esse wolle
un Früchte kume zu uns
fun de gonze Weld
fascht jeder hod soviel
dass er sisch kafe kon was er grad will
Isch selwer kon e Hemd mir kafe
un 4re-5e hab isch noch dehäm
un Hoße noch im Schronk
un Sogge Wesch genug un Schuh
Om Glederständer hängt
moi Jag un Mondel un en Schärm
um sunndags a wenns regend
sauwer douzuste’e
Isch schätz misch nämlisch
zu de gliglischde die glawe käne
Glawe käne in der so
arg kabudene Weld
Des is ä Wunner
des misch donkbar macht
un monsches schlugge losst
was isch frie’er hed geglagd
Wenn isch die Weld
so um misch rausche her
do män isch alle hedde Wegge
doch kä Zeit zum Lewe
Doch des is was isch a noch män
so longsom schleicht sich Amut a ins Lond
Ä deuri Zeit scheunts noch zu wärre
die 10er Brezel koscht jetzd schun ä Marg
Die Schtroßebohn
schun long kä 20 Penning mehr
Isch män di zogges hoch
uf schier än Heiermon
Um es fun friere Zeide
noch zu sage
do weß isch hod des Kino
noch kä Marg gekoscht
un jetzd koschts
10e schun un mehr
De Schdaad guggd nid
wie nachem letschde Grig uf ä Million
die reschne jetzd Milliade und Billione
Ma kend faschd mäne
dass des ä ausbaldowern is
fum Rodwelsch nimmer weid endfernd
Un alles gonz normal
ma soll sisch do kä Sorge mache
Des känt fascht aus de Bibel soi
Un fun de Stroß her
rauschts un wergelts un schebberts ohne Paus
als wer ma unnerm Wasserfall
Villaischt werds Lond
a escht verkohlt
die Hunde scheiße in die Stroße wie noch ni
Di Arme wärre immer ärmer
die Reische wisse was se wolle
un alles left gonz offiziell
Isch wunner misch a kaum noch
wenn so ä Tass Kaffee
schun 3 Marg 70 koschde dud.
Doch frog isch misch
ob ma des Lond noch
gristlisch nene kon
Un es is wor
isch ded schun gern
wo wohne
wo nid alles so
uf die Monede gugge ded
Doch her
isch weß
des hedisch un
des dedisch un
des kändisch
des bringds hald
des is ma längschd schun klar
außer Gschwafel
a ned weider
Un Monem
is schun längscht kä Fischerdärfel mehr
do redde schun in alle Sproche alle Leid
un on de Fliß wed hegschtens noch geongeld
Drum will isch jetzd nit glage
un besser gugge wi isch iwerlewe konn
un ufrescht gehe kon
wi isch mas vorstell
Isch bin fun glä uf in de Schul
a noch als Grist erzoge worre
begriffe awer hab isch später erscht
was des a mänd
In moiner Bibel steht
„Wer di Hond on de Pflug legd
un gugd zurig
is nid förs Godesreisch geschaffe“
Deswege such isch jetzd en Weg
nid umzugugge misse
un wo isch
gradaus weidergehe kon
Isch will nid lings
misch wende un a nid uf di
onner Seid
misch awer a ned lingge losse
Isch will die Mensche liewe kenne
woher dass se a sinn
un wies a in de bibel schded
des Beschde suche fä di Schdad
Un wen isch schun dro denk
a bede fä de Bürgermäschder
und fä die Anere
in de Verwaltungsämter
Di solle gugge
dass di Schdad
un a des Lond
in Friede lewe kene
Wi schä känns soi
wenn sisch die Mensche
schun allä im Gscheftlische un uf de Stroß
mid Freundlischkeit begegne dede
un wisse dede
dass än God
uns alle jo gemacht hod
un alles Onere a
Des is was isch inzwische
am meeschde winsche ded
ä Weld wo alle Leid
a glawe dede
Un so män ischs
wo se a wißde
dass Jesus
unser aller Heilond is
Er hod doch alle uns versöhnd
mid God
Mir kenne uns jetzd Godeskinner nene
Gibds den was Schöneres noch uf de Weld
als sowas schun zu wisse
dass ma erlöst is
in di Ewischkeit
S’kon äner sage was er will
nid äner ausem Islom
un käner der on Buda glabd
un a kän Filosof kon des fun sisch behaubde
Der Glawe is uns nur dursch Jesus gewe
egal woher ma kume ob ma grad
schä sin oder krangg ob ald un schwach
ob ma noch jung sin un noch fit
Selbschd wen ma uns uf grumme Wege wisse
im Londes hogge
oder Loddels worre sin
un schunschdwi longe Finger mache
Ob äni uf de Schtrisch gehd
ob äni grad fum Suff ufwachd
ob äner escht die Nodel iwerwinde will
ob äner mergd dass er als Bürger nid ganz sauwer is
Ob äner Schtaier hinazihd
Selbschd wen er sich des Allerschlimmschde
vorzuwerfe hed
- isch wills ned weiderwisse –
un des im Herz
escht nimmer will
un ded zu Jesus bede
der ded ihm don vergewe
Un don känt so en Mensch
- mol abgesehe jetzd fum Oisere –
- im Innere mol ganz beschtimd –
a naies Lewe lewe
Isch selwer habs jo so erlebt
un weß dass des di Wohrheit is
un bin deswege fro
dass ischs begriffe hab
Doch leider sin
so viele Leid do in de Schdad
fun dene di isch ken
so oft so zu
Di gugge liwer uf ihr Pordmone
un was se kafe kene villaischd a mobse
als uf des Ewische
was ihne känner nemme kon
Di due sisch viel liewer ebbes ausbaldowern
als des zu lese
was ihne helfe ded
aus dem Schlamassel rauszukumme
Alä zu soi zum Beischpil
oder uf ä sucht abgefahre zu soi
oder laufend im Schtreid
mit irgendwelsche Leid
Un er mit seiner Fra un Freundin
un si a mit irm Magger un de Kinner
un mid ihrm mon un mid de Schwesder
oder Bruder oder Nachbarin
Gonz abgse’e dofu
dass des ofd a
ga kä Daitsche sin
un di en Oidrug grigge
Doch wenn die Weld
on Jesus glawe ded
wär viles wirklisch besser
un nit bloß für di Jude
Er hod zu alle gsagd
„Isch bin de Weg
di Wohrheid
un des Lewe!“
Der Weg zum Friede
die Wohrheid weil Er Godes Sohn is
un mid Lewe is des Ewische gemähnd
un gliglisch is wer des IHM glawe kon!